Warum wollen deutsche Studenten nichts mit mir zu tun haben?

TLDR: Habe das Gefühl, Deutsche Kommilitonen grenzen mich aufgrund meines Migrahintergrundes aus.

Hallo Leute, ich weiß dass die Frage vielleicht erstmal komisch klingt. Throwaway, um mich nicht zu doxxen.

Mir (m21) ist aufgefallen, dass die "deutschen" Studenten (ich sehe mich ebenfalls als Deutscher, habe aber einen offensichtlichen (arabischen) Migrationshintergrund) an meiner Uni nichts mit mir zu tun haben wollen, mich gar zu meiden scheinen. Ich bin generell eher schüchtern und introvertiert, mein Auftreten ist auch alles andere als aggressiv, ich spreche auch ganz normales Hochdeutsch und versuche freundlich zu sein.

Ich hatte generell nie ein sondelrich ausgeprägtes Sozialleben, aber ich hatte bis jetzt (z.B. in der Schulzeit) trotzdem zumindest meineHandvoll Freunde/Bekanntschaften (damals allerdings hauptsächlich andere mit Migrationshintergrund) mit denen ich Zeit verbringen bzw. mich austauschen konnte.

In der Uni allerdings bin ich total einsam - während alle ihre Cliquen gegunden zu haben scheinen, gehe ich alleine von Vorlesung zu Vorlesung. Jeder Versuch von mir, ein Gespräch anzufangen oder auf anderem Wege Kontakte zu knüpfen stößt auf distanzierte Gegenreaktionen. Immer wenn ich ein Gespräch initiieren möchte, wird zwar meistens etwas erwidert, aber immer auf eine solche Art und Weise dass eine weitere Unterhaltung schon fadt verunmöglicht wird. Aus der nonverbalen Kommunikation wird auch schnell klar, dass Kontakt nicht wirklich gewünscht ist. Zuerst dachte ich, dass ich irgendetwas falsch machen muss oder vieöleicht etwas mit meinem Auftreten nicht stimmt.

Allerdings konnte ich mit zwei Studenten auf dem Campus Kontakte knüpfen - beide ebenfalls mit offensichtlichem Migrationshintergrund (was an meienr Uni die wenigsten haben). Und beide teilten mir mit, dass ihr Einstieg ebenfaöls schwer war und sie kaum Kontakte geknüpft haben. Wir waren uns direkt sympathisch und man konnte sich ganz normal miteinander Unterhalten. Ich hatte auch nicht das Gefühl, abgelehnt zu werden, ganz im Gegenteil.

Das hat meine Selbstzweifel zum Teil ausgeräumt (ich wüsste auch sonst nicht, was das Problem ist, da ich wirklich ein ganz normaler Kerl bin und auch gepflegt durch die Gegend laufe also auch nicht stinke o. Ä.).

Gleichzeitig hat das den Verdacht in mir geweckt, dass meine mehrheitlich deutschen Kommilitonen vielleicht einfach nur aufgrund meines Migrationshintergrundes nichts mit mir zu tun haben wollen und lieber "unter sich bleiben möchte". Teilweise werde ich nicht einmal zurückgegrüßt, wenn ich grüße und diese unbegründete Kälte kann ich einfach nicht nachvollziehen. Ich fühle mich schon fast absichtlich ausgegrenzt und es ist wirklich bitter, sich fast immer nur alleine durch den Campus zu bewegen.

Ich konnte mich früher im Leben auch mit Deutschen gut verstehen, auch wenn mein Kreis schon damals fast nur aus Menschen mit Migrahintergrund bestand. Vielleicht ist es also ein Akademikerding? Das würde mich aber überraschen, weil Akademiker ja als eher weltoffen und Migranten gegenüber freundlich gesinnt gelten.

Ich wollte mich an euch wenden, weil ich gerne wissen würde, was dahinter steckt. Auf keinen Fall möchte ich irgendwelche Feindseligkeiten befördern. Vielleicht sind hier ja Deutsche Studenten, die meine Vermutung bestätigen können. Wenn ja, warum wollt ihr nichts mit Nichtdeutschen zutun haben? Schlechte Erfahrungswerte?

Für Tipps und Ratschläge wäre ich sehr dankbar. Ich will ungerne so den Rest meines gerade angefangenen Studiums verbringen.

Danke für alle Antworten im Voraus VG