Erfahrung mit nachgebesserten Gehaltsangeboten
Ich hatte letzte Woche ein Gespräch mit meinem Chef bzgl. Aufstockung meiner Stunden von aktuell Teilzeit neben dem Studium auf zukünftig Vollzeit. Ich habe ca. 10 Jahre Erfahrung in der Softwareentwicklung inkl. Führungsverantwortung, allerdings außerhalb der IT-Branche, und nun 3 Jahre Erfahrung bei meinem aktuellen Arbeitgeber im IT-Umfeld. Spezialisiert bin ich auf DevOps für cloud-native Microservices. Meinen Job mache ich gut, alle Mitarbeitergespräche wurden mit einer 100% Bewertung geschlossen und die von mir in zentraler Rolle bearbeiteten Projekte werden regelmäßig in unternehmensweiten Präsentationen als Vorzeigeprojekte präsentiert. Ich möchte betonen, dass ich definitiv keinen Werksstudentenjob mache, sondern grundlegende Architekturentscheidungen verantworte und in diversen Projekten einen technische Führungsrolle einnehme.
Das initiale Gehaltsangebot, das ich als Verhandlungsbasis vorgelegt bekommen habe, war eine ziemliche Frechheit. Mein absolut legitimes und nicht übertriebenes Gegenangebot (ca. 10k mehr pro Jahr) wurde kritisch kommentiert, da es nicht ins Gehaltsgefüge passen würde. Ich habe deshalb heute ein Gespräch geführt und geäußert, dass ich aufgrund dessen beabsichtige das Unternehmen zu verlassen. Reaktion war dann, dass sie meinem Gegenangebot natürlich vollständig zustimmen, einen kleinen, variablen Bonus drauflegen und mir mein Jahresticket für den öffentlichen Verkehr bezahlen würden. Ich habe erstmal um 1-2 Tage Bedenkzeit gebeten. Ich habe Bedenken, dass die finanziellen Entwicklungsmöglichkeiten in der Firma auf Dauer meinen Vorstellungen entsprechen. Der Techstack mit dem ich aktuell arbeite ist relevant, aber für viele andere Firmen kein Volltreffer. Finanziell bin ich aufgrund individueller Umstände zumindest das nächste halbe Jahr nicht darauf angewiesen den Job unbedingt zu behalten, sondern würde durch eine Kündigung vorerst etwas dringend notwendige Freizeit gewinnen. Bedingt durch die lange Kündigungsfrist von mehreren Monaten wäre eine zeitnahe Kündigung meinerseits einem Jobwechsel ebenfalls zuträglich.
Kann jemand von euch seine Erfahrung damit teilen, auf eine solche Nachbesserung einzusteigen? Habt ihr positive oder negative Anekdoten?