Haben Deutsche (ohne Migrationshintergrund) das Gefühl, fremd im eigenen Land zu sein?

Ich selbst bin hier geboren, habe aber Migrationshintergrund. Seit ca. 15 Jahren bin ich nur noch deutscher Staatsbürger. Ich mag Deutschland sehr gerne und bin dankbar, hier zu leben, habe aber keine sonderlich emotionale Bindung zur Kultur, weil ich in meiner Kindheit zu Hause einfach mit etwas anderem aufgewachsen bin. Deswegen frage ich hier, weil ich möglichst ungefilterte Antworten von „Bio-Deutschen“ lesen will, die der Kultur näher stehen.

Es ist ja offensichtlich kein Geheimnis, dass Deutschland ethnisch und kulturell immer heterogener wird. In manchen Städten ist das mehr zu beobachten als in anderen, klar. Aber ich habe mich trotzdem gefragt, wie Deutsche ohne Migrationshintergrund zu der Entwicklung eigentlich wirklich stehen.

Ich habe zwar noch nie jemanden im echten Leben dazu gefragt, aber die meisten scheinen davon unberührt, wenn irgendwo aufkommt, dass 1/4 der Bevölkerung Migrationshintergrund hat. Ist das denn wirklich so? Ich weiß, wie kontrovers diese Frage vielleicht ist, aber fühlt ihr euch manchmal fremd im eigenen Land? Oder seht ihr euch in eurer kulturellen Identität in irgendeiner Weise bedroht? Ich frage, weil ich schon in einigen Ländern war, die deutlich unchilliger mit ausländischstämmigen Personen sind. Deswegen finde ich die deutsche 0815 Einstellung so krass, die ich bisher beobachtet habe.